Willkommen beim NABU-Ostvest

Für Mensch und Natur

Der Naturschutzbund Deutschland e. V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.

 

In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vor Ihrer Haustür kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!

  

Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier im Ostvest aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unseren monatlichen Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.

Waltrop: Stadt lässt Biotopbäume zerstören

 

Nabu: Warum alte Bäume erst mit ihrem Zerfall richtig wertvoll werden

 

Sie standen am Bach und bildeten ein eigenes, kleines Biotop: Drei mächtige alte Weiden, die sicher viel erlebt hatten in den letzten Jahrzehnten. Sie waren Wohnstatt für Insekten, Unterschlupf für Fledermäuse und Wohnstatt für Spechte. Sie spendeten Schatten, verdunsteten viel Wasser, sorgten für ein angenehmes Klima und speicherten natürlich CO2. Vorbei.

 

Die Stadt ließ auf einem Grundstück von Privatpersonen diese wertvollen Bäume fällen.

 

Warum? Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht behauptet nun die Stadt. Auf Luftbildern sehen die Weiden grün und vital aus, die auf dem „Kopf“ wachsenden Zweige und Äste befinden sich in angemessener Größe und zeugen von einem guten pflegerischen Zustand. Die Eigentümerin verweist auf den regelmäßigen Schnitt der Bäume, die noch vorhandenen Kopfweiden bestätigen die Aussage. Neben den vernichteten Bäumen fließt ein Bach, daran schließt sich eine Grünfläche an, erst dann verläuft ein Fußweg, der sich in einem Bogen vom in Rede stehenden Gelände abwendet. Gefährdung der Verkehrssicherheit?

 

Bei einer tatsächlich vorliegenden Gefährdung der Verkehrssicherheit, wie wir sie gelegentlich bei Bäumen in unmittelbarer Nähe von Verkehrswegen und bei gleichzeitig schlechtem pflegerischen Zustand der Bäume vorfinden, erfolgt ein Rückschnitt der Äste, ein „Schneiteln“ auf den Kopf. Lediglich in ganz wenigen Einzelfällen erfolgt die Entfernung von Bäumen.

 

Bei alten Kopfbäumen treten nach Jahrzehnten Fäulnisstellen auf, die zum Teil höhlenartig ausgeprägt sind. Sie bilden so hervorragende Nistplätze für Kleinvögel, aber auch für Eulen. In einer durch den Zerfallsprozess gebildeten Mulchschicht finden sich Insekten aller Art, ein besonderes Biotop, welches Rückzugsraum für ein weites Spektrum unserer heimischen Fauna darstellt - und nicht nur für die Fauna. Auch für Pilze und viele Moose und Flechten beginnt deren Lebensraum mit zunehmendem Alter der Kopfbäume.

 

Nun möchte die Stadt mit dem Einverständnis der Eigentümerin Setzstangen zwischen die verbliebenen Weiden setzen und suggeriert damit Schadenswiedergutmachung. Dies sei mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Recklinghausen abgestimmt. Die UNB schreibt  in einem lesenswerten Beitrag auf ihrer Homepage u. a.: „Neuanlagen von Kopfbäumen sind von großer Bedeutung. Sie können die Lebensraum-Qualität von Altbäumen jedoch erst nach einigen Jahrzehnten erreichen, wenn sich durch Faulstellen Holzmulm und Baumhöhlen gebildet haben...Insofern gilt es, die Restbestände zu pflegen und zu entwickeln.“ (Quelle:https://www.kreis- re.de/Inhalte/Buergerservice/Umwelt_und_Tiere/Umwelt/Untere_Naturschutzbehoerde/Projektfoerderung_Biodiversitaet.asp, zuletzt aufgerufen am 09.04.2024, 20:40 Uhr).

 

Also auch aus Sicht der UNB ist ein irgendwie gearteter ökologischer Ausgleich nicht einmal mittelfristig zu erreichen, geschweige denn durch das Setzen von Stecklingen. 

 

Was den Vorgang noch skandalöser erscheinen lässt: Vor dem Eingriff soll ein Ortstermin des Bereichs Tiefbau und Grünflächen der Stadt Waltrop sowie des Ver- und Entsorgungsbetriebs Waltrop stattgefunden haben, die das Erfordernis dieser Maßnahme festgestellt haben wollen. Auch ein Artenschutzprotokoll soll erstellt worden sein mit dem Ergebnis, dass sich keine Lebensstätten geschützter Arten in den Bäumen befunden haben.

 

Die Eigentümerin hingegen stellt klar, dass sich in den Bäumen eine Schlafstatt einer Fledermauspopulation befunden hat und stellte dem Nabu ein Video von umherfliegenden Fledermäusen zur Verfügung, welches zwei Tage nach der Fällung entstanden ist.

 

Die Begründung, warum  der Eingriff auf einem Privatgrundstück stattgefunden hat, mutet ebenfalls abenteuerlich an. Es heißt, die Grundstückgrenzen seien „schwammig“, ferner wird von einem Missverständnis innerhalb der Behörde gesprochen. Ein Blick in TIM-online (Topographisches Informationsmanagement, https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/), ein frei zugängliches Geo-Onlineportal, gibt Klarheit: Die Grundstücksgrenzen sind eindeutig erkennbar, Flur und Flurstücke sind zweifelsfrei zuzuordnen. Ist nicht bereits für einen Laien erkennbar, wie sich die Grundstückssituation verhält? Den Stadtverwaltungen steht selbstverständlich  eine wesentlich bessere Software zur Verfügung.

 

Gleichgültig aus welcher Warte der Vorgang beurteilt wird, bleiben folgende Fragen:

Wie kann es sein, dass eine Stadtverwaltung Grundstückseigentümer nicht korrekt identifiziert?

Was soll es für ein Missverständnis innerhalb der Behörde geben, welches eine derart falsche Schlussfolgerung zulässt?

Wie kann es sein, dass die zuständigen Abteilungen, denen wenigstens ein Mindestmaß an Fachkenntnis unterstellt werden muss, derartig fehlerhaft handeln?

Wurde von ihnen auch das angebliche Artenschutzprotokoll erstellt?

Was soll das für eine Fachfirma sein, die solche Arbeiten ausführt?

Wie kann es sein, dass die Stadtverwaltung einen völlig unzureichenden Vorschlag zur Kompensation unterbreitet?

 

Anzufügen bleibt noch, dass der Nabu bereits vor einigen Monaten zu einer Baumaßnahme gerufen wurde, bei der die Vorgehensweise schmeichelhaft als äußerst robust bezeichnet werden muss. Dort hatte eine aufmerksame Anwohnerin bereits interveniert und für einen besseren Schutz der Natur gesorgt.

 

Im aktuellen Fall steht fest: Niemals hätten die Kopfbäume gefällt werden dürfen.

 

Bei dem Eingriff auf Privatgelände hat die Stadt bereits ihr Büßerhemd angezogen, was bleibt ihr auch anderes übrig?

Leider räumt sie die weiteren fachlichen Fehler nicht ein. Solange dies nicht geschieht und diese Fehler nicht aufgearbeitet werden, können sich derartige Vorgänge stets wiederholen. Dann bleiben nur die  aufmerksamen Waltroper Bürgerinnen und Bürger, um den städtischen Umweltfrevel zu unterbinden.

 

Dr. Andreas Breuckmann

Nabu Ostvest e. V.

 

 

 

Der Naturschutzbund Ostvest will das Verständnis für den umfassenden Schutz der Natur und Umwelt fördern und wecken. Dazu gehört insbesondere die Schaffung und Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für Pflanzen und Tiere, die Schaffung einer menschenwürdigen Umwelt und die Verbreitung des Natur- und Umweltschutzgedankens.

 

Der Naturschutzbund vermittelt Kenntnisse über Grundlagen der Ökologie und über die Möglichkeiten des praktischen Natur- und Umweltschutzes.  

 

https://www.kreis-re.de/Inhalte/Buergerservice/Umwelt_und_Tiere/Umwelt/Untere_Naturschutzbehoerde/Projektfoerderung_Biodiversitaet.asp

 

Einzelbäume, Baumgruppen und Baumreihen haben insbesondere in der ausgeräumten Agrar-landschaft eine sehr hohe Bedeutung als Vernetzungselemente und als (Teil-) Lebensräume für Tiere; ein Großteil von ihnen sind Waldarten. Mit zunehmendem Alter und Zerfallsgrad des Holzes haben die Elemente einen hervorragenden Schutzwert insbesondere für holzbewohnende Käfer und für Höhlenbrüter.
Ein besonders wertvoller Nutzungstyp sind Kopfbäume als Lebensräume: Nist-, Futter- und Überwinterungsbiotope für Vögel, Säugetiere und Insekten.
Dabei zählen Kopfweiden zu den insektenreichsten Pflanzen überhaupt. Blattwespen zum Beispiel legen ihre Eier in Blättern der Weide ab, zu erkennen ist dies an den roten Gallen, in denen die Larven leben. Rund 130 Schmetterlingsarten wie die Falter der Weidenbohrer und etwa 60 Käferarten wie Weber- und Moschusbock, die als Larven im Stamminneren leben, sind auf diese Baumtypen angewiesen. Im zeitigen Frühjahr bieten weibliche und männliche Kätzchen-Blüten drei unterschiedliche Nahrungsquellen: das grüne Gewebe der Kätzchen-Spindel, die männlichen Blütenpollen und der Nektar der weiblichen Blüten. An diesem Beispiel zeigt sich, wie dieser Kleinstlebensraum aus noch kleineren Einheiten zusammengesetzt ist und dieser Komplex wiederum einer Fülle von Insekten als Lebensraum dient.
Weiterhin bieten alte, dicke und mulmreiche Kopfbäume Unterschlupf und Nistgelegenheiten, sind Lebensräume für bestandsbedrohte Fledermäuse und Eulen; in Grünlandgebieten kommt ihnen eine existenzbestimmende Bedeutung für den Steinkauz zu. Als „Weidenvögel“ seien nur die Weidenmeise und der Weidenlaubsänger (Zilpzalp) erwähnt. Letzterer hat eine engere Bindung an unsere Weiden, als gemeinhin bekannt ist: Er saugt Nektar aus Weidenkätzchen!

Neben diesem Biotopwert sind Kopfweiden eine „Augenweide“ in der Kulturlandschaft.

Da Kopfweiden heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden, verschwinden sie schleichend aus der Kulturlandschaft. Ausbleibender Pflegeschnitt führt zwangsläufig zum Auseinanderbrechen der Bäume und zu ersatzloser Rodung der Stämme. Neuanlagen von Kopfbäumen sind von großer Bedeutung. Sie können die Lebensraum-Qualität von Altbäumen jedoch erst nach einigen Jahrzehnten erreichen, wenn sich durch Faulstellen Holzmulm und Baumhöhlen gebildet haben.
Auch im Kreis Recklinghausen geht der Bestand an alten, wertvollen Kopfweiden außerhalb der Schutzgebiete zurück.
Insofern gilt es, die Restbestände zu pflegen und zu entwickeln.

 

Weitere Informationen unter : Ostvest/Natur und Landschaft

 

Bienen - Wespen - Hornissen

Haben Sie diese Gäste in Haus und Garten, wenden Sie sich an www.kreis-re.de/wespennest.

 

Weitere Adressen s. unter Infos, Rat und Hilfe!

Veranstaltungshinweise

Die folgenden Veranstaltungen werden in Kooperation mit der VHS durchgeführt. Für beide ist dringend eine Anmeldung über die VHS erforderlich!

Die Stimberghöhen

Der Stimberg in der Haard ist mit 156 m ist die höchste Erhebung der Stadt Oer-Erkenschwick. Jahrelang wurde das Gelände durch eine Radarstation militärisch genutzt und war nicht betretbar. Nachdem die Anlage zu Verteidigungszwecken nicht mehr gebraucht wurde, war im Jahr 1990 der Weg frei für die Errichtung eines Naturschutzgebietes oben auf der Stimbergspitze. Bei der geführten Wanderung rund um den Stimberg entdecken Sie zusammen mit ULRICH KAMP vom NABU OSTVEST die Besonderheiten dieses Ortes und seiner Geschichte und erfahren, welche Tiere diesen geschützten Lebensraum besonders schätzen.

 

 

Der Laufweg beträgt ca. 6 - 8 km. Denken Sie bitte an festes Schuhwerk und ggf. eine Regenjacke. Für Familien und Kinder ab dem Grundschulalter. Hunde sind erlaubt, es besteht aber im gesamten Naturschutzgebiet Leinenpflicht.

 

EINE VORHERIGE ANMELDUNG IST ERFORDERLICH.

 

 

Freitag,  8. März 2024, 14:00 - 16:15 Uhr

 

Treffpunkt: Wanderparkplatz Ahsener Str. (ausgeschildert) gegenüber dem bekannten Kleingarten und der Lohhäuser Str., Oer-Erkenschwick

Zauberteich und Zauberwald

Besuch in den Naturschutzgebieten Brinksknapp und Schwarzer Berg

 

Oer-Erkenschwick hat vier offizielle Naturschutzgebiete. Drei davon liegen in der Haard und davon zwei in unmittelbarer Nähe zueinander:

das NSG Brinksknapp und das NSG Schwarzer Berg in nur ca. 15 Minuten Fußweg auseinander. Beim Haardspaziergang mit ULRICH KAMP VOM NABU OSTVEST erfahren Sie mehr zur Geschichte und Entwicklung der beiden Naturschutzgebiete sowie den dort ansässigen Tierwelten. Thematisiert werden auch die geplanten Umstrukturierungen des Waldbestandes: die Abkehr von eigentlich landesfremden Pflanzenarten und die Aufforstung mit ursprünglich heimischen Baumarten wie Eichen und Buchen.

 

Der Laufweg beträgt ca. 6 - 8 km. Bitte denken Sie an festes Schuhwerk und ggf. eine Regenjacke. Für Familien mit Kindern ab dem Grundschulalter. Hunde sind erlaubt, in beiden Naturschutzgebieten besteht aber Leinenpflicht.

 

EINE VORHERIGE ANMELDUNG IST ERFORDERLICH.

 

 

Freitag, 19. April 2024, 14:00 - 16:15 Uhr

 

Treffpunkt: Wanderparkplatz St. Johannes, Johannesstr. (Haardgrenzweg), Oer-Erkenschwick


Zechenbahntrasse

                            Mehr ...

Brennholz abzugeben!

Bei unserer Biotoppflege fällt häufig Brennholz an. Gegen Mithilfe geben wir es gerne ab. Es handelt sich meist um Weidenholz, der nur für geschlossene Kamine geeignet ist - und der natürlich noch getrocknet werden muss. Schnittlänge der Scheite und Transport ist im Einzelfall zu regeln.

 

Bei Interesse: Bitte das Kontaktformular nutzen!

Geschenk-Mitgliedschaften

Ob zum Geburtstag, zum Abi, zu einer Hochzeit oder als Dankeschön - eine Geschenk-Mitgliedschaft eignet sich für viele Anlässe. Ob Einzel- oder Familien-Mitgliedschaft, Jugend-Mitgliedschaft oder Kinder-Mitgliedschaft, alles ist möglich.

 

Die Dauer einer Geschenk-Mitgliedschaft ist frei wählbar. Der oder die Schenkende bestimmt, ob die Geschenk-Mitgliedschaft zeitlich befristet werden soll (zum Beispiel für ein Jahr) oder ob die Mitgliedschaft unbegrenzt bis auf Widerruf bestehen bleibt.

 

Geschenkmitgliedschaften liegen weiterhin im Trend. 

 

Geschenk-Mitgliedschaft hier abschließen!

 

 


Dompfaff

Wolfgang Gerhardus hat ein ganz hübsches Exemplar festgehalten. Mehr ...

Kraniche ziehen gen Süden

Die Kraniche suchen ihr Winterquartier auf. Der Weg führt sie auch über das Ostvest. Mehr ...

Rotmilan

 Wolfgang Gerhardus hat wieder einen Rotmilan vor die Linse bekommen. Mehr ...


Mandarinente

Wolfgang Gerhardus hat diesen kleinen Exoten für uns abgelichtet. Mehr ...

Ehemalige Rieselfelder Münster

Eine Gruppe des NABU Ostvest besuchte die Münsteraner Rieselfelder. Mehr ...

Ulrich Kamp im Juli

Ulrich Kamp lässt uns an seinem Monat Juli teilhaben. Mehr ...